Juni 3

Shopsysteme für den Schweizer Markt – was wirklich wichtig ist

Viele Anbieter versprechen das „beste Shopsystem“. Doch was für den US-Markt oder für Deutschland funktioniert,...

Viele Anbieter versprechen das „beste Shopsystem“. Doch was für den US-Markt oder für Deutschland funktioniert, ist noch lange nicht für Schweizer Händler:innen geeignet. Wer in der Schweiz online verkaufen will, hat ganz eigene Herausforderungen:

  • Mehrsprachigkeit (D/F/I)

  • Währungsumstellung (CHF / EUR)

  • Zahlungsanbieter wie TWINT oder PostFinance

  • Steuer- und Zollsysteme

  • Schweizer Hosting & Datenschutz (DSG/DSGVO)

In diesem Artikel zeigen wir, worauf ihr bei der Wahl eines Shopsystems in der Schweiz achten müsst – und welche Anbieter diese Anforderungen gut abdecken.


1. Sprachen & Lokalisierung: Dreisprachig oder gar nichts

In der Schweiz sind Deutsch, Französisch und Italienisch Pflicht, wenn man mehr als eine Sprachregion erreichen will. Das Shopsystem muss also:

  • Mehrsprachige Inhalte und URLs sauber unterstützen

  • Sprachabhängige Währungen und Steuerregeln zulassen

  • Individuelle Inhalte pro Sprachversion ermöglichen

Bewertung der Systeme:

System Mehrsprachigkeit
Shopify begrenzt (gute Lösung nur mit Shopify Markets / Plus)
Shopware sehr gut (nativ unterstützt, flexibel)
WooCommerce mit WPML/Polylang möglich, aber fehleranfällig
OXID eShop sehr gut, stark im DACH-Raum

2. Währung: CHF ist Pflicht

Viele Systeme setzen EUR als Standardwährung voraus – das reicht für Schweizer Shops nicht. Wichtig:

  • Preise in CHF anzeigen und abrechnen

  • Keine Rundungsfehler bei Umrechnung

  • Möglichkeit, Basiswährung auf CHF zu setzen

Fazit:
Shopware, WooCommerce (mit Plugin) und OXID bieten solide CHF-Unterstützung. Shopify ist ebenfalls möglich, aber mit Einschränkungen bei der Steuerlogik.


3. Schweizer Zahlungsanbieter integrieren

Zahlungen per TWINT, PostFinance, Kreditkarte und teilweise Kauf auf Rechnung (z. B. via PowerPay) sind Standard. Prüft, ob euer Shopsystem:

  • Schweizer PSPs (z. B. Datatrans, Payrexx, PostFinance) anbinden kann

  • TWINT richtig abbildet

  • Rechnungskauf mit Bonitätsprüfung unterstützt

Bewertung der Systeme:

System Schweizer PSP-Anbindung
Shopify über externe Apps möglich, aber eingeschränkt
Shopware Sehr gute Integration via Plugins & Partner
WooCommerce Ja, aber oft über Drittanbieter-Plugins
OXID eShop native Unterstützung und Integrationen verfügbar

4. Steuern und Zoll – kein Plug-and-Play

  • MwSt-Sätze müssen stimmen (7.7 %, 2.5 %, 0 %)

  • Lieferung ins Ausland mit korrektem Netto-/Bruttopreis

  • Zollformularerstellung für Export, z. B. nach Deutschland

Hier punkten vor allem Systeme, die stark in DACH verwurzelt sind – z. B. Shopware und OXID.


5. Hosting & Datenschutz: Schweiz oder EU?

Für viele Schweizer Firmen ist DSGVO + DSG (CH) entscheidend. Bei SaaS-Lösungen (z. B. Shopify) ist Hosting im Ausland Standard – mit Cloud Act & Co.
Wenn ihr Kontrolle wollt, ist self-hosted mit Schweizer Hostingpartnern der richtige Weg.


Fazit: Die Schweiz ist kein Plug-in für Deutschland

Wer einen seriösen Onlineshop in der Schweiz betreiben will, sollte kein System „einfach so“ übernehmen.
Entscheidend ist:

✅ Unterstützung für Schweizer Zahlungen
✅ Steuer- und Währungslogik in CHF
✅ Rechtssicherheit und Datenschutz
✅ Mehrsprachigkeit


Unser Tipp:

Ein System, das in Deutschland perfekt ist, kann in der Schweiz scheitern – und umgekehrt. Holt euch lieber eine fundierte Einschätzung:
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