Viele Anbieter versprechen das „beste Shopsystem“. Doch was für den US-Markt oder für Deutschland funktioniert, ist noch lange nicht für Schweizer Händler:innen geeignet. Wer in der Schweiz online verkaufen will, hat ganz eigene Herausforderungen:
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Mehrsprachigkeit (D/F/I)
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Währungsumstellung (CHF / EUR)
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Zahlungsanbieter wie TWINT oder PostFinance
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Steuer- und Zollsysteme
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Schweizer Hosting & Datenschutz (DSG/DSGVO)
In diesem Artikel zeigen wir, worauf ihr bei der Wahl eines Shopsystems in der Schweiz achten müsst – und welche Anbieter diese Anforderungen gut abdecken.
1. Sprachen & Lokalisierung: Dreisprachig oder gar nichts
In der Schweiz sind Deutsch, Französisch und Italienisch Pflicht, wenn man mehr als eine Sprachregion erreichen will. Das Shopsystem muss also:
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Mehrsprachige Inhalte und URLs sauber unterstützen
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Sprachabhängige Währungen und Steuerregeln zulassen
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Individuelle Inhalte pro Sprachversion ermöglichen
Bewertung der Systeme:
System |
Mehrsprachigkeit |
Shopify |
begrenzt (gute Lösung nur mit Shopify Markets / Plus) |
Shopware |
sehr gut (nativ unterstützt, flexibel) |
WooCommerce |
mit WPML/Polylang möglich, aber fehleranfällig |
OXID eShop |
sehr gut, stark im DACH-Raum |
2. Währung: CHF ist Pflicht
Viele Systeme setzen EUR als Standardwährung voraus – das reicht für Schweizer Shops nicht. Wichtig:
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Preise in CHF anzeigen und abrechnen
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Keine Rundungsfehler bei Umrechnung
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Möglichkeit, Basiswährung auf CHF zu setzen
Fazit:
Shopware, WooCommerce (mit Plugin) und OXID bieten solide CHF-Unterstützung. Shopify ist ebenfalls möglich, aber mit Einschränkungen bei der Steuerlogik.
3. Schweizer Zahlungsanbieter integrieren
Zahlungen per TWINT, PostFinance, Kreditkarte und teilweise Kauf auf Rechnung (z. B. via PowerPay) sind Standard. Prüft, ob euer Shopsystem:
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Schweizer PSPs (z. B. Datatrans, Payrexx, PostFinance) anbinden kann
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TWINT richtig abbildet
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Rechnungskauf mit Bonitätsprüfung unterstützt
Bewertung der Systeme:
System |
Schweizer PSP-Anbindung |
Shopify |
über externe Apps möglich, aber eingeschränkt |
Shopware |
Sehr gute Integration via Plugins & Partner |
WooCommerce |
Ja, aber oft über Drittanbieter-Plugins |
OXID eShop |
native Unterstützung und Integrationen verfügbar |
4. Steuern und Zoll – kein Plug-and-Play
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MwSt-Sätze müssen stimmen (7.7 %, 2.5 %, 0 %)
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Lieferung ins Ausland mit korrektem Netto-/Bruttopreis
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Zollformularerstellung für Export, z. B. nach Deutschland
Hier punkten vor allem Systeme, die stark in DACH verwurzelt sind – z. B. Shopware und OXID.
5. Hosting & Datenschutz: Schweiz oder EU?
Für viele Schweizer Firmen ist DSGVO + DSG (CH) entscheidend. Bei SaaS-Lösungen (z. B. Shopify) ist Hosting im Ausland Standard – mit Cloud Act & Co.
Wenn ihr Kontrolle wollt, ist self-hosted mit Schweizer Hostingpartnern der richtige Weg.
Fazit: Die Schweiz ist kein Plug-in für Deutschland
Wer einen seriösen Onlineshop in der Schweiz betreiben will, sollte kein System „einfach so“ übernehmen.
Entscheidend ist:
✅ Unterstützung für Schweizer Zahlungen
✅ Steuer- und Währungslogik in CHF
✅ Rechtssicherheit und Datenschutz
✅ Mehrsprachigkeit
Unser Tipp:
Ein System, das in Deutschland perfekt ist, kann in der Schweiz scheitern – und umgekehrt. Holt euch lieber eine fundierte Einschätzung:
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