Onlinehandel ist nicht gleich Onlinehandel. Während viele bei E-Commerce zuerst an klassische B2C-Shops denken (also Verkauf an Endkunden), wächst der B2B-Markt rasant – auch in der Schweiz. Doch die Anforderungen sind komplett unterschiedlich.
Ein Shop für B2B-Kunden braucht andere Funktionen, Logiken und Prozesse als ein B2C-Shop.
Die zentrale Frage: Kann euer Shopsystem beides – oder braucht ihr spezialisierte Lösungen?
1. Was unterscheidet B2B von B2C?
Merkmal |
B2C |
B2B |
Zielgruppe |
Endverbraucher |
Unternehmen, Wiederverkäufer |
Preise |
Bruttopreise inkl. MwSt |
Nettopreise, kundenspezifisch |
Registrierung |
sofortiger Kauf möglich |
oft erst nach Prüfung & Freischaltung |
Sortiment |
allgemein zugänglich |
abhängig vom Kundentyp |
Zahlarten |
Kreditkarte, TWINT, Rechnung |
Rechnung, Vorkasse, Zahlung auf Ziel |
Mengen |
Einzelprodukte |
Großmengen, Staffelpreise |
Kaufprozesse |
Impulskäufe |
Angebotsphase, Genehmigung, Einkaufssysteme |
Ein normales B2C-System kann das in der Regel nicht einfach „umgeschaltet“ leisten.
2. Welches Shopsystem bietet gute B2B-Funktionen?
System |
B2B-Funktionalität |
Shopify |
Schwach. B2B geht nur mit Shopify Plus oder Drittanbieter-Apps |
Shopware |
Sehr stark. Dedizierte B2B Suite, Rechte- & Rollen, Freischaltungen etc. |
WooCommerce |
Möglich, aber nur mit vielen Plugins. Schwer skalierbar im echten B2B-Kontext |
OXID eShop |
Sehr stark. Fokus auf Industrie & Grosshandel, Mandantenfähig, ERP-Anbindung möglich |
Fazit: Wer echte B2B-Prozesse braucht (Kundengruppen, Preislisten, Angebote, Bestellfreigaben), fährt mit Shopware oder OXID am besten. Shopify eignet sich nur für einfache B2B-Cases.
3. Hybrid? B2B & B2C in einem System?
Viele Unternehmen verkaufen sowohl an Endkunden als auch an Geschäftskunden. Das erfordert:
-
Trennung von Preisen und Sortiment
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Unterschiedliche Checkout-Prozesse
-
Unterschiedliche Kundenregistrierung
-
Rollen & Rechte
-
Versand- und Zahlungsoptionen je nach Kundentyp
Shopware und OXID bieten native Unterstützung für solche Hybride. Mit WooCommerce ist es mühsam, Shopify kann es kaum ohne Plus-Version und Apps.
4. Typische B2B-Funktionen – kann euer System das?
Checkliste für B2B:
✅ Kundenfreigabe nach Prüfung
✅ Staffelpreise / kundenspezifische Preislisten
✅ Angebote vor Bestellung
✅ CSV-Bestellupload
✅ Schnellbestellfunktion
✅ Anbindung an ERP-System (z. B. SAP, Abacus)
✅ Rechnungskauf mit Zahlungsziel
✅ Rollen (z. B. Einkäufer, Entscheider) mit Rechten
Wenn ihr hier mehr als zwei Haken braucht, fällt Shopify raus.
Fazit
B2B braucht mehr als nur einen Shop. Es braucht digitale Verkaufsprozesse mit individueller Kundenbehandlung.
👉 Für Schweizer Unternehmen im B2B-Umfeld empfehlen sich ganz klar:
Shopware (ab Professional) und OXID eShop (besonders im Industriebereich).
B2C? Da kann Shopify, WooCommerce oder Shopware gut passen.
Hybride? Klare Empfehlung: Shopware oder OXID.
Unser Tipp
Wenn ihr heute nur B2C macht, aber mittelfristig auch an Firmenkunden verkaufen wollt, plant das System gleich richtig – sonst wird es teuer.
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